75 Jahre Bowdenzugherstellung in Gehren

Die Geschichte der SZW Prophet GmbH beginnt 1940 in dem Gebäude einer in Konkurs gegangenen Porzellanfabrik, als Xavier Vorbrüggen (Gründer der VOFA) entschied, die Produktion von Düsseldorf nach Gehren zu verlagern. Zu diesem Zeitpunkt wurden nicht nur Seil- und Bowdenzüge für die Fahrzeug-, sondern auch für die Flugzeugindustrie hergestellt. Bereits 1946 wurde ein Teil der Produktion wieder nach Düsseldorf verlagert, währenddessen der Betrieb in Gehren durch einen von der VOFA eingesetzten Geschäftsführer fortgeführt wurde.

1952 begann die SED- Regierung mit der Verstaatlichung privater Unternehmen, was die Trennung von dem Betrieb in Düsseldorf zur Folge hatte. Fortan gehörte der Betrieb zum VEB Maschinenfabrik Großbreitenbach und trug von 1952-1964 den Namen VEB Maschinenfabrik Großbreitenbach Werk II.
Als VEB Mechanische Betätigungszüge Gehren belieferte das Unternehmen ab 1964 alle wichtigen Zweirad-, PKW- und Nutzfahrzeug-Hersteller der ehemaligen DDR - darunter das Zweiradwerk Simson in Suhl, MZ in Zschopau, Wartburg in Eisenach sowie Trabant in Zwickau, den Nutzfahrzeughersteller Multicar in Waltershausen (heute Hako GmbH) und den VEB IFA-Automobilwerke Ludwigsfelde für die Produktion des W50, L60 und H3A.
Von 1980-1990 gehörte der Betrieb als Werk11 zum VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk „Ernst Thälmann“ Suhl. Aus diesem Betrieb gründete sich 1990 die Seilzugwerk Thüringen GmbH. Sie unterstand bis 1992 zu 100 % der Treuhandanstalt Suhl. Nach mehreren schwierigen Jahren gelang es dem Unternehmen, sich Ende der 90er Jahre zunehmend am Markt zu positionieren. Um darüber hinaus die Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten, wurde 2001 die Zertifizierungen DIN ISO 9001 erfolgreich durchgeführt.

Den größten Wandel erfuhr das Unternehmen jedoch, als im Jahr 2003 die Fa. MPM die Geschicke übernahm. Durch den Unternehmergeist der Familie Prophet und den Rückblick auf eine lange Tradition technischer Innovationen konnte das Unternehmen in den Folgejahren zu einem international wettbewerbsfähigen Automobilzulieferer ausgebaut werden. Entscheidende Meilensteine waren dabei der Neuaufbau des Werkzeugbaus sowie die Einführung der DIN ISO/TS 16949 im Jahr 2009. Nachdem 2011 der Umsatz im Vgl. zu 2003 nahezu verdreifacht werden konnte, war es naheliegend, dass nun auch die Produktionskapazitäten erweitert werden mussten. Dies geschah 2013 mit der Inbetriebnahme der 1.600 m² großen VEGA-Halle, welche nicht nur mehr Platz bietet, sondern auch durch ihre Photovoltaik-Anlage Zeugnis für den schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen unserer Erde ist.

Im Juli 2016 erfolgte die Umfirmierung zur SZW Prophet GmbH um sich auch namentlich einem erweitertem Produktportfolio zu öffnen.